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Unsere ersten Tage in Kathmandu, Nepal
Unsere ersten Tage in Kathmandu waren voller neuer Eindrücke. Nachdem wir die ersten zwei Stunden durch die Stadt spaziert sind, war ich total platt. So viele Menschen, es ist laut und die Gerüche sind nicht gerade angenehm. Doch wir fühlen uns sehr sicher und bei genauerem Betrachten ist Kathmandu sehr vielseitig mit vielen kleinen Tempeln und Stupas. Als Europäer fallen wir auf und werden auch ziemlich oft angesprochen: “Hey, how are you? Nice Beard!” Oder “Hey, where are you from? I can show you around!” hören wir täglich. Doch nur die wenigsten interessieren sich wirklich für uns, so ist es viel mehr eine Masche Reisende in ein Gespräch zu verwickeln um ihnen am Ende das Geld aus der Tasche zu locken
Der Bildverkäufer
Es ist unser zweiter Tag in Kathmandu und nach dem Frühstück im Hostel erkunden wir wieder zu Fuß die Umgebung. Unser Hostel befindet sich, so wie die meisten Hotels und Unterkünfte, im Stadtteil Thamel. Thamel ist der touristischte Stadtteil und hier findet man viele Outdoorläden und Souveniergeschäfte sowie Bars und Restaurants. Eine Fanta kostet umgerechnet rund 60 Cent, ein Abendessen für zwei Personen mit Getränk gibt es für 6 – 9 Euro.
Es dauert nicht lange, bis wir mal wieder angesprochen werden. Ein junger Kerl verwickelt Stefan in ein Gespräch mit seinem Bart und seiner Kamera und möchte Fotos sehen. Er ist ungefähr im gleichen Alter wie ich und sagt, dass er Philosophie studiert und gerade Ferien hat. In der Stadt ist gerade Karma Festival und deswegen ist er hier. Wenn wir möchten, kann er uns ein bisschen herumführen und seine Schule zeigen. Er redet die ganze Zeit und erklärt uns während er neben uns herläuft jeden Tempel. Beim Annapurna Tempel bleiben wir stehen, er möchte heute noch beten und lädt uns ein, auch eine Kerze vor dem Körper zu schwenken. Im Anschluss bekommen wir noch den roten Punkt “Bindi” auf die Stirn und sind jetzt bestens vorbereitet auf unsere Wanderung, den Annapurna Circuit.
Während ich das schreibe und bestimmt auch während du das liest wird einem ziemlich schnell klar, dass er das ganze nicht ohne Hintergedanken macht. Zu dem Zeitpunkt wollten wir aber einfach nicht unhöflich sein, wir sind zu Gast in einem fremden Land und wenn uns ein einheimischer seine Kultur nahebringen möchte, können wir uns nicht einfach umdrehen und gehen. Zum Schluss unserer 2 stündigen Stadt Führung mit dem jungen Mann waren wir dann letztendlich in seiner “Schule”. Ein altes Gebäude mit vielen Bildern an der Wand. Hier werden mit sehr feinen Pinseln detailreiche Mantras und Hinduistische Gemälde gemalt. Am Ende mussten wir dann mehr oder weniger so ein selbst gemaltes Bild kaufen. Er hat es uns umfangreich erklärt und er meinte, das Geld ist für die Schule, welche beim Erdbeben 2015 komplett zerstört wurde. Lieber hätten wir ihm so ein paar Rupie gegeben, aber die darf er nicht annehmen (wegen schlechtem Karma). Aber mit dem Bild könnten wir die Schule unterstützen und hätten immer ein Andenken an Nepal und es wäre ihm eine Ehre wenn das Bild einmal Zuhause bei uns hängt.
Na gut – wir verhandeln und einigen uns am Ende, anstatt dem Anfangsgebot von 200€, auf letztendlich 30€ für das Bild. Viel Geld für die Nepalesen. Darin inbegriffen waren aber immerhin auch noch Momos (kleine Teigtaschen gefüllt mit Gemüse) welche er uns während der Bilderschau von seinem Kumpel bringen ließ, weil ich vorher schon ein paar mal erwähnt habe, dass ich sehr hungrig bin.
Wir haben uns jetzt versprochen, uns in kein Gespräch mehr verwickeln zu lassen. Es ist nicht gefährlich und man wird auch nicht überfallen oder ausgeraubt. Einem wird einfach nur das Geld aus der Tasche gezogen, wenn man nicht konsequent ist. I
Monkey Temple
23.09.23 Wir sind heute zum Monkey Tempel gelaufen. „Monkey Temple“ ist der informelle Name für den Swayambhunath-Stupa in Kathmandu. Dieser buddhistische Stupa ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Nepal und zieht sowohl Pilger als auch Touristen an. Der Tempel wird oft als „Monkey Temple“ bezeichnet, weil das Gelände von einer großen Anzahl von freilaufenden Affen bewohnt ist.
Der Swayambhunath-Stupa ist ein heiliger Ort im Buddhismus und Hinduismus. Der Stupa selbst ist eine beeindruckende weiße Kuppel mit vielen bunten Gebetsfahnen. 365 Stufen führen zu dem spirituellen Der Ort, der einen tollen Ausblick auf Kathmandu bietet. Überall springen neugierige Affen rum und man sollte gut auf seine Lebensmittel aufpassen.
Von Touristen wird Eintritt verlangt, insgesamt 3,80€ für zwei Personen. Auf den Treppen sitzen viele bettelnde Mütter mit ihren Babys. Und es hüpfen überall Affen herum.
Auf dem Rückweg zum Hostel gibt’s Momos zum Mittagessen. Erst der dritte Laden bei dem wir fragen, hat eine vegetarische Variante. Momos sind kleine Teigtaschen die gedämpft werden und mit einer gelben kalten Soße serviert werden. Die Füllung ist leicht scharf und besteht aus ganz klein gehacktem Gemüse. Lecker! Und für 3€ ein super Mittagessen. Da waren wir abends gleich nochmal im gleichen Restaurant und haben gebratene Nudeln „Chowmein“ gegessen. Der Beginn der Lebensmittelvergiftung?…
Krank in Kathmandu
Am nächsten Tag steht Stefan mit Fieber und Gliederschmerzen auf. Er schleppt sich Mittags mit zum Essen, ansonsten ist auskurieren angesagt. Am nächsten Tag kommen dann noch starke Magen-Darm Beschwerden dazu. Als es am dritten Tag nicht besser wird und Stefan bereits völlig ohne Power ist, kontaktieren wir per Videotelefonie eine Ärztin. Sie verordnet Antibiotika. Die Lebensmittelvergiftung wird nur langsam besser und erst nach einer Woche kann Stefan endlich wieder Essen.
Vorbereitung für den Annapurna Circuit
Unsere Wanderung haben wir daraufhin dreimal verschoben. Wir haben uns entschieden, mit einem Guide zu wandern, der die Strecke und vorallem die Bedingungen kennt. Die Preise der Trekking Agenturen reichen von 600€ bis 1.400€ für die 15-tägige Wanderung mit Guide. Eine andere Trekking Agentur hatte leider keinen Guide mehr verfügbar und hat uns daraufhin einen befreundeten Guide empfohlen. Shera, so heißt unser Guide, ist am gleichen Tag noch zu uns ins Hostel gekommen um über den Preis und die Vorbereitungen zu sprechen. Seine Preisvorstellung ist angemessen. Zum Glück ist er flexibel, als wir aufgrund von Stefans Gesundheitszustand verschieben müssen. Am 02. Oktober geht es endlich los 🙂
Am nächsten Tag waren wir shoppen und haben uns noch das ACAP Permit für die Wanderung geholt. Die Preise für die Outdoorware, meist von “The North Face” (natürlich echt 😉) sind unglaublich.
– 2x Dauenjacke für jew. 1.500=10,67€
– 2x Regenponcho für jeweils 1.250=8,90€
– 4x Wanderstöcke für jew. 1.050=7,50€
– 2x Gletscherbrille für jew. 1000=7,11€
= für alles 68,92€
Einen Schlafsack leihen wir uns zusätzlich noch für 90 Rupie (64 Cent pro Stück) am Tag aus.
Gut Vorbereitet kann unsere Wanderung im Himalaya also endlich starten!