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In Perth haben wir unsere erste Woche in Australien damit verbracht, uns ein Auto mit Dachzelt zu kaufen. Außerdem haben noch ein paar organisatorische Dinge geregelt. Was es nach unserer Ankunft in Australien mit dem Working Holiday Visum noch zu organisieren gab, habe ich in meinem letzten Beitrag beschrieben, den du hier lesen kannst. Jetzt sind wir bereit, Australien zu erkunden! 🙂 Hier kommt Teil 1 unseres Roadtrips durch Western Australia: der Norden.
Rottnest Island
Unseren ersten Ausflug machten wir nach Rottnest Island. Mit der Fähre fuhren wir von Perth aus 30 Minuten lang zu der kleinen Insel. Rottnest Island ist nur elf Kilometer lang und 4,5 Kilometer breit.
Die Insel ist vor allem bekannt für seine niedlichen Einwohner: die Quokkas. Quokkas sind kleine, grinsende Beuteltiere, die es nur auf wenigen Inseln von der Küste Westaustraliens gibt. Die Quokkas verleihen der Insel auch ihren Namen. Holländische Entdecker hielten die süßen Tierchen zuerst für Ratten und nannten Rottnest Island “Rat’s Nest Island”. Heute sind sie eine geschützte Spezies und haben hier keine natürlichen Feinde.
Wir haben uns ein Fahrrad ausgeliehen und sind den 21 Kilometer langen Rundweg einmal um die Insel geradelt. Traumhafte Küsten gibt es hier und unzählige Schnorchelspots. Die Unterwasserwelt von Australien müssen wir auf jeden Fall auch noch erkunden und zurück in Perth haben wir uns gleich unsere eigene Schnorchelausrüstung gekauft.
Wir starten unseren Australien Roadtrip
Es ist November und gerade Frühling in Australien. Die Temperaturen im Westen des Landes betragen 25 bis 30 Grad. Die Sonne geht um 5 Uhr morgens auf und um 7 Uhr abends unter. Die Nächte sind angenehm zum Campen und die Temperaturen nachts betragen 15 bis 20 Grad.
Unser Plan war, 2 – 3 Wochen entlang der Westküste in den Norden bis nach Exmouth zu fahren. Eine rund 2.000 Kilometer lange Strecke entlang an wunderschönen, weißen Sandstränden, Nationalparks und dem Ningaloo Reef im Norden. Das Ningaloo Reef ist das westliche Pondon zum Great Barrier Reef an der Ostküste.
Yanchep National Park
Hey, wir wollen die Kängurus sehen! Nach drei Wochen in Australien möchten wir jetzt unbedingt Kängurus sehen. Mit diesem Ziel machten wir uns auf in den Yanchep Nationalpark, welcher 50 Kilometer nördlich von Perth liegt. Im Park gibt es einen See, Wiesen rundherum und viele gemütliche Picknickecken. Überall tummeln sich Kängurus auf den Grünflächen und wir können die Tiere hautnah beobachten. Die Kängurus sind überhaupt nicht scheu und betrachten neugierig die Besucher, bevor sie wieder weiter fressen. Auch Kängurus mit Baby im Beutel haben wir gesehen. So süß!
Koalas leben ebenfalls im Yanchep Nationalpark, in einem extra für die Tiere angelegten Bereich. Leider gibt es in Westaustralien keine wildlebenden Koalas mehr und die Tiere im Nationalpark sind Teil des Erhaltungsprogramms. Buschfeuer, die Abholzung der Wälder und lange Hitze- und Trockenperioden führen dazu, dass einige Koala-Populationen vom Aussterben bedroht sind. Aus der Ferne entdecken wir einen schlafenden Koala im Eukalyptusbaum.
Insgesamt haben wir zwei Tage im Nationalpark verbracht und uns sehr über unsere ersten Känguru-Begegnungen gefreut. 🦘
Geraldton
Weiter geht’s Richtung Norden. Wir fahren vier Stunden, bis wir das nächste größere Städtchen namens Geraldton erreichen. Hier füllen wir im Supermarkt unsere Vorräte auf, bevor es in den dünn besiedelten Nordwesten geht. Wir finden einen tollen kostenlosen Stellplatz mit Duschen und Toiletten direkt am Meer.
Pink Lake
Auf dem Weg in den Norden kommen wir an der Hutt Lagoon vorbei. Ein riesiger, rosa Salzsee. Dort legen wir einen Fotostopp ein.
Kalbarri Nationalpark
Nach einem Besuch im Visitor Center in Kalbarri stellen wir fest, dass es hier jede Menge zu sehen gibt. Wir buchen für die nächsten drei Nächte einen Stellplatz auf einem Campingplatz. Von dort aus erkunden wir die Umgebung. Der Ort Kalbarri ist malerisch und liegt direkt am Meer und am Murichson Fluss.
Wir machen einen Spaziergang zu den Blue Holes. Glasklares Wasser sammelt sich hier in kleinen Felsenpools und überall tummeln sich kleine Fische.
Am nächsten Tag fahren wir in den Nationalpark und erkunden die Highlights. Der Z-Bend ist ein Aussichtspunkt, an dem sich der Murchison River Z förmig durch die roten Steinfelsen schlängelt. Ein weiteres Highlight ist das Natural Window, eine Steinformation, durch die man wie durch ein natürliches Fenster Ausblick auf den Nationalpark hat. Am besten hat uns der Skywalk gefallen, eine schwebende Aussichtsplattform über dem Fluss. Im Kalbarri Nationalpark waren wir die meiste Zeit alleine unterwegs und haben hier Anfang November nicht viele andere Besucher getroffen. Es war hier mit 35 Grad auch viel heißer als in der Ortschaft Kalbarri. Im Sommer (Dezember bis Februar) kann es im Nationalpark bis zu 50 Grad heiß werden.
Monkey Mia
Weiter geht es nach Monkey Mia, in der Shark Bay World Heritage Area. Die Region wurde als Weltkulturerbe eingestuft, um die Artenvielfalt zu schützen. Jeden Morgen kommen hier wildlebende Delfine in Strandnähe. Die Ranger füttern die Tiere und wir können sie aus nächster Nähe vom Steg aus beobachten.
Auch einen Riffhai entdecken wir beim Strandspaziergang. Überall auf dem Campingplatz laufen neugierige Emus herum, die gerne mal ihre langen Hälse in die Camper stecken.
Monkey Mia ist wirklich ein paradiesischer Ort, an dem man es sicher länger aushalten könnte. Wir beschließen hier allerdings, wieder zurück in den Süden Richtung Perth zu fahren. Tagsüber klettern die Temperaturen mittlerweile auf 40 Grad, weiter nördlich soll es bis zu 45 Grad heiß werden. Der November 2023 gilt als der heißeste November in Westaustralien und die Temperaturen liegen dieses Jahr zwölf bis vierzehn Grad über den normalen Temperaturen hier im Frühling. Uns ist das viel zu heiß und noch dazu ist es sehr windig. Sturmböen lassen uns nachts im Dachzelt nur schlecht schlafen.
Also verlassen wir die vegetationsarme Gegend, mit seinen weißen Traumstränden und dem badewannenwarmen Meerwasser früher als geplant. Sollten wir Australien einmal komplett umrunden, kommen wir vielleicht in ein paar Monaten wieder. Dann können wir auch noch das Ningaloo Reef besuchen.
Zurück in Geraldton
Genau eine Woche später sind wir zurück in Geraldton, auf dem schönen Stellplatz am Meer. Hier bleiben wir zwei Nächte, schnappen uns unsere Schnorchelsachen und werfen einen Blick unter die Wasseroberfläche. Ein toller Schnorchel-Tauchgang, bei dem wir viele bunte Fische sehen.
Pinnacle Desert
Auf der Rückfahrt nach Perth machen wir Halt im Nambung Nationalpark. Inmitten von Sanddünen stehen hier jede Menge Kalksteine, die bis zu drei Meter hoch sind.
Unsere Route: Perth nach Monkey Mia
Erfahrungsbericht nach drei Wochen im Dachzelt
Bisher kennen wir das Camping-Leben aus unserem Campervan, mit dem man auch mal an der Straße parken kann. Beim Dachzelt ist das anders und das ist ein kleiner Nachteil unseres Gefährts: Mit aufgestelltem Zelt bleibt man nicht unerkannt. Mal eben neben dem Park die Nacht verbringen und dabei nicht aufzufallen, ist mit dem Dachzelt nicht möglich. Die Reisenden, die das Auto vor uns gefahren sind, haben auf der Bettkonstruktion im Auto geschlafen. Drei bis viermal sind wir auch schon nach unten umgezogen. Nämlich als der Wind zu stark war. Das Dachzelt hält Sturmböen grundsätzlich stand und ist stabil genug, um deswegen nicht kaputt zu gehen. Allerdings wird es bei Sturm ziemlich laut und schaukelig.
Ein Pluspunkt des Dachzelts ist auf jeden Fall, dass das Zelt innerhalb von einer Minute auf und wieder abgebaut ist. Durch die erweiterte Schlafmöglichkeit auf dem Dach haben wir mehr Stauraum im Auto. Und das Beste: Wir können alle vier Zeltwände öffnen und sind durch die Mückengitter vor Tierchen geschützt 🙂
Zurück in Perth
Genau vier Wochen, nachdem wir in Perth gelandet sind, sind wir wieder zurück in der Hauptstadt Westaustraliens. Hier haben wir mittlerweile einen Stellplatz gefunden, den wir jedes mal ansteuern. Als nächstes fahren wir nach Busselton und Margaret River, eine Weinregion südlich von Perth.
Silvester in Sydney?
Schon vor der Reise haben wir davon geträumt, Weihnachten und Silvester in Sydney zu verbringen. Die Unterküfte zu dieser Zeit sind dort allerdings unbezahlbar. Es gibt jedoch die Möglichkeit, Housesitting zu machen. Weihnachten beginnen in Australien die großen Sommerferien und viele verbringen die Feiertage im Urlaub. Wenn Leute ihre Haustiere nicht mitnehmen können, gibt es die Möglichkeit von Housesitting. Sie lassen andere Personen in ihrem Haus wohnen, die sich während des Urlaubs um Hund, Katze oder Goldfisch kümmern. Wir haben uns auf einer Plattform für Housesitting angemeldet und aktuell laufen viele Anfragen. Mal sehen, ob es klappt und wir den Jahreswechsel in Sydney verbringen werden. 🎆
Bis Bald 🙂
Carina, 24.11.2023
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